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Dr. Daniel ist eine echte Erfolgsserie. Sie vereint medizinisch hochaktuelle Fälle und menschliche Schicksale, die uns zutiefst bewegen – und einen Arzt, den man sich in seiner Güte und Herzlichkeit zum Freund wünscht.
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86 – Verfolgt – verführt – verstoßen

Nr.: 86
Veröffentlichung: 3. Januar 2017
Erscheinungsweise: jede Woche
Seitanzahl: 100
Autor: Marie Francoise
Artikel-Nr.: 9783740913021

Der Notruf erreichte die Waldsee-Klinik kurz vor Mitternacht.

»Verkehrsunfall am Ortseingang von Steinhausen«, meldete die Nachtschwester Irmgard Heider dem diensthabenden Arzt. »Krankenwagen ist bereits unterwegs und wird in spätestens fünf Minuten mit den Verletzten hier sein.«

Dr. Rainer Köhler, der junge Assistenzarzt, schluckte. »Es gibt… mehrere Verletzte?«

Irmgard nickte. »Sieht ganz so aus. Der Polizist am Telefon sprach von zwei jungen Mädchen und einem Mann.«

»Wer hat Bereitschaft?« wollte Dr. Köhler wissen, weil er sich vor plötzlicher Nervosität nicht mehr an den Dienstplan erinnern konnte.

»Der Chef persönlich«, antwortete Schwester Irmgard. Sie erkannte, daß der junge Assistenzarzt mit dieser Situation doch etwas überfordert war. Bisher war es während seiner Nachtschichten noch nie zu größeren Notfällen gekommen, doch diesmal schien eine schlimme Sache auf ihn zu warten.

»Rufen Sie ihn an«, bat Dr. Köhler. Er zögerte einen Moment, ehe er fast schüchtern hinzufügte: »Man sollte vielleicht auch Dr. Parker informieren. Vielleicht brauchen wir ja einen Anästhesisten.«

»Sogar mit ziemlicher Sicherheit«, entfuhr es Irmgard.

Dr. Köhler errötete.

»Ich habe da nicht sehr viel Routine«, meinte er, und es klang beinahe wie eine Entschuldigung. »In der Privatklinik, wo ich früher gearbeitet habe, gab es nie Notfälle… jedenfalls nicht für mich. Ich durfte ja auch eigentlich nur Handlangertätigkeiten verrichten. Und hier… hier war ich in einer solchen Situation bisher noch nie allein.«

»Vor mir müssen Sie sich nicht rechtfertigen«, entgegnete Irmgard, während sie sich schon auf den Weg zum Schwesternzimmer machte. Sie lächelte den jungen Arzt noch einmal an. »Im übrigen müßten Sie wahrscheinlich gar nicht so unsicher sein. Wenn Sie kein guter Arzt

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