
7 – Du bist mein Retter
»Zur Jugendherberge geht es dort entlang.« Kerstin Richter deutete auf das Hinweisschild am Ortseingang von Bergmoosbach. Sie saß ganz vorn im Bus und achtete auf den Weg.
»Schon gesehen.« Heinz Bodekind, der den Bus steuerte, nickte und ging langsam vom Gas.
»So, meine Lieben, wir sind gleich da!«, rief Kerstin und drehte sich zu den Mädchen des Schwabinger Fußballclubs um.
Die jungen Fußballerinnen, alle zwischen dreizehn und fünfzehn Jahre alt, die es sich auf den Sitzen bequem gemacht hatten, sahen ihre Trainerin nicht gerade begeistert an. Einige hatten noch Kopfhörer auf, die in ihren Smartphones steckten und die sie nur widerwillig abnahmen.
»Hier in dieser Einöde sollen wir drei Tage bleiben?«, wunderte sich ein Mädchen mit langen blonden Zöpfen. Gelangweilt schaute es aus dem Fenster und betrachtete das Dorf, das sich in einem hügeligen Tal am Fuße der Allgäuer Alpen vor ihnen ausbreitete.
»Ich habe euch doch gesagt, dass wir aufs Land fahren.«
»Schon, aber nicht ans Ende der Welt«, murrten einige Mädchen und setzten ihre Kopfhörer wieder auf.
»Das wird schon«, raunte Heinz Bodekind Kerstin zu und lenkte den Bus in die Seitenstraße, die sich in sanften Serpentinen einen Hügel hinaufschlängelte.
»Ich hoffe es«, seufzte Kerstin und lehnte sich wieder in ihren Sitz. Sie bewunderte die Ruhe, die Herr Bodekind stets bewahrte. Er hatte den Bus der Mädchenfußballmannschaft schon gefahren, als sie selbst vor beinahe zwanzig Jahren dort spielte. Inzwischen war er Anfang sechzig und hatte die Leitung seines Busunternehmens an seinen Sohn abgegeben. Die Mädchen aber fuhr er immer noch selbst, und Kerstin hatte ihn vor