
27 – Lügen führen nicht ins Glück
Fünf Tage war Loren nun schon im Hotel Sonnenblick, aber Alex war ihr noch nicht begegnet. Dabei war sie nur wegen ihm nach Bergmoosbach gekommen. Sie wollte ihm sagen, dass er Vater Wurde, ihm erzählen, dass es eine Lüge war, mit der sie sich im letzten Winter von ihm verabschiedet hatte.
Wie an jedem Abend nach dem Essen im Restaurant machte sie einen Spaziergang durch den Park des Hotels. Farbenprächtige Blumenbeete, die wie blühende Inseln auf dem kurzgeschnittenen Gras lagen, dichtgewachsene Hecken, Laubengänge, die zu versteckten Bänken führten, eine Teichanlage mit einem Wasserfall, der in der Dunkelheit beleuchtet wurde, und ein Springbrunnen, der mit einer hohen Fontäne imponierte. Die Hotelleitung hatte sich etwas einfallen lassen, um ihre Gäste zu beeindrucken.
Loren setzte sich auf den Rand des Brunnens und schaute auf das Hotel, ein im alpenländischen Stil erbautes dreistöckiges Gebäude. Alle Zimmer hatten gelb-weiße Markisen an den Balkons, und die Blumenkästen waren mit gelben Geranien bepflanzt. Einige Hotelgäste nutzten die angenehm warmen Abendstunden und machten es sich auf den Liegestühlen bequem, die auf der Sonnenterrasse für sie bereit standen.
Loren war im letzten Herbst durch einen Zeitungsartikel auf das Hotel Sonnenblick aufmerksam geworden. Sie hatte nach einem Ort für ihren Winterurlaub gesucht, an dem sie ausspannen konnte, der ihr aber eine weite Anreise ersparte. Was das Hotel betraf, war es die richtige Wahl gewesen. In der Liebe hatte sie allerdings weniger Glück gehabt.
Wehmütig schaute sie auf die Tür, die von der Sonnenterrasse aus in die Hotelbar führte. Auch sie war damals durch diese