
17 – Jasmin, dein Herz weiß es längst
Der Golfplatz lag ein Stück außerhalb von Bergmoosbach, dort wo ein Tunnel das Dorf mit dem Nachbartal verband. Jasmin hatte sich von ihrer Freundin Bernadette zu einer Partie Golf überreden lassen, obwohl sie viel lieber zu Hause geblieben wäre, um weiter darüber nachzudenken, ob es wirklich richtig war, sich mit Ludger zu verloben. Ludger, der das Bauunternehmen seiner Eltern geerbt hatte und mit der Bank, die Jasmins Familie gehörte, gute geschäftliche Beziehungen pflegte.
»Wenn du mit Ludger nicht glücklich bist, dann trenne dich von ihm«, sagte Bernadette, als sie auf dem Parkplatz vor dem Restaurant des Golfclubs aus Jasmins weißen Sportwagen stiegen.
»Das würde meinen Eltern das Herz brechen, für sie ist Ludger der ideale Schwiegersohn.«
»Klar. Jung, gut aussehend, reich, die ideale Kundschaft jeder Bank.«
»Ich weiß, das klingt nach einem Klischee«, seufzte Jasmin.
»Das du aber offensichtlich gern bedienst. Hör zu, Jasmin, bei einer Ehe geht es darum, dass die, die die Ehe schließen, glücklich miteinander sind, nicht die anderen.« Bernadette trat einen Schritt zurück und betrachtete die junge Frau in der weißen Leinenhose und dem gelben Seidenpulli, die vor ihr stand und gequält lächelte. »Du solltest mal wieder etwas richtiges Essen, du hast in den letzten Wochen ganz schön abgenommen«, stellte sie fest. »Ich meine, ich will damit nicht sagen, dass du mir nacheifern sollst. Das wäre die falsche Richtung. Aber so ein bisschen mehr auf den Rippen, das wäre schon gut.«
»Ich habe in letzter Zeit aber kaum Appetit«, entgegnete Jasmin und schaute Bernadette mit ihren hellen blauen Augen offen an, während