
15 – So lass ich dich nicht gehen!
»Klar sehe ich mir euer Pokalspiel am nächsten Sonntag an. Ich werde es mir sicher nicht entgehen lassen, die Bergmoosbacher Mädchenfußballmannschaft und ihre Trainerin Anna Bergmann nach ihrem Sieg zu bejubeln.«
»Noch haben wir den Sieg nicht in der Tasche«, entgegnete Anna lachend und bremste die Zuversicht ihrer Freundin Sina.
»Ihr schafft das, da bin ich aber so etwas von sicher. Was den heutigen Abend betrifft, da bin ich allerdings gar nicht sicher. Meinst du wirklich, dass es in Ordnung ist, wenn ich einfach so mitkomme?« Sina spielte mit dem goldenen Herzchen, das sie an einer Halskette trug.
»Du kommst nicht einfach so mit, du bist eingeladen«, entgegnete Anna. Als Sebastian Seefeld sie zu seiner Gartenparty einlud, hatte sie ihm erzählt, dass ihre Freundin Sina für ein paar Tage bei ihr zu Besuch sein würde, und es war für ihn ganz selbstverständlich, dass Sina Anna begleitete.
Die beiden jungen Frauen saßen schon den ganzen Vormittag auf Annas gemütlichem Balkon, der ihnen einen grandiosen Blick auf die Gipfel der Allgäuer Alpen bot. Er lag auf der Rückseite des Hauses, war mit zwei bequemen Korbstühlen, einer Sonnenliege und einem rundem Tischchen möbliert, ein gelber Sonnenschirm, Rosen- und Margeritenstämmchen in irdenen Kübeln schützten vor neugierigen Blicken von außen. Die Freundinnen gönnten sich ein ausgiebiges Frühstück mit Kaffee, Orangensaft, frischen Semmeln, Käse, Eiern und Tomaten. Zuerst hatten sie über die Zeit gesprochen, als sie gemeinsam die Hebammenschule in München besuchten, und waren dann zu aktuelleren Themen übergegangen.
»Oder hast du keine Lust auf die Party?«, fragte Anna, als Sina