
54 – Ein Märchenschloss voll Traurigkeit
Fiona Börger trat vor das kleine, wellblechbedeckte Haus und blickte mit Tränen in den Augen dem Wagen nach, der den ausgefahrenen Weg zur Hauptstraße hinabfuhr. Aus! Vorbei! Umsonst! Das war alles, was die junge Frau in diesem Augenblick denken konnte. Umsonst war die Schufterei von Jahren, aus der Traum von der Selbständigkeit, und gerade fuhr ihre letzte Hoffnung, Mr. Parker, davon. Nachdem der Makler aus Auckland das Haus und das Land besichtigt hatte, hatte er bedauernd die Achseln gezuckt.
»Tut mir leid, Mrs. Börger. Aber da ist nicht viel zu machen. Die Farm liegt zu weit weg von jeder Ansiedlung, das Haus ist ziemlich klein, und das Land… auch das ist nicht viel wert. Ich glaube kaum, daß ich einen Käufer finden werde und schon gar keinen, der bereit ist, die von Ihnen geforderte Summe zu bezahlen.«
»Aber die muß ich haben«, hatte Fiona heftig erwidert. »Soviel haben mein Mann und ich hier hereingesteckt. Nach dem Verkauf muß ich ja auch noch etwas zum Leben übrig behalten.«
»Das sehe ich ja ein, Mrs. Börger«, hatte der Makler versichert, und in seinen Augen hatte sie Mitleid entdeckt, »ich verspreche Ihnen, ich werde mein möglichstes tun. Aber viel Hoffnung kann ich Ihnen nicht machen.«
Nachdem er sich noch einige Notizen gemacht hatte, war er wieder in seinen Wagen gestiegen und davongefahren.
Das häßliche Krächzen eines Keas, dieses krähengroßen grauen Bergvogels, der hier in Neuseeland beheimatet war, ließ sie zusammenzucken. An diesen Klang hatte sie sich auch nach fünf Jahren noch nicht gewöhnt. Als sei dieser Schrei ein