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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
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412 – Mein Herz gehört mir!

Nr.: 412
Veröffentlichung: 7. April 2024
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Viola Maybach
Artikel-Nr.: 9783989861862

Langsam schlenderte der junge Graf Moritz von Anschau quer durch den Saal auf die junge Frau zu, die hoch aufgerichtet an einem der Fenster stand – freilich mit dem Rücken zur wunderschönen Aussicht, die sich von dort bot, denn Schloss Anschau, wo sie sich befanden, war von einem prächtigen Park umgeben.

Das Schloss, in dem die Familie des jungen Grafen seit Generationen lebte, würde vom kommenden Wochenende an interessierten Besuchern offenstehen: Die Grafen Anschau zeigten zum ersten Mal ihre bedeutende Kunstsammlung. An diesem Nachmittag freilich waren nur engere Freunde der Familie zugegen, sodass man Ruhe und Muße hatte, die einzelnen Kunstwerke auf sich wirken zu lassen.

»Du machst ein Gesicht, als quälte dich das alles hier sehr, Steffie«, sagte Moritz. Die Angesprochene war Prinzessin Stephanie von Zehlendorf, aber da sie sich seit Kinderzeiten kannten, nannte er sie noch immer so wie damals. Er lächelte bei seinen Worten, denn er wartete auf Widerspruch. Bisher hatte er von allen Gästen gehört, wie begeistert sie von der Kunstausstellung waren, wie sehr sie den Aufenthalt im Schloss seiner Eltern genossen. Undenkbar, dass ausgerechnet Stephanie, die Kunstbegeisterte, eine Ausnahme bildete.

Ihre Antwort überraschte und schockierte ihn daher. »So ist es, Mo, es quält mich. Ich wünschte, ich wäre zu Hause geblieben.«

»Wieso denn?«, fragte er. »Die meisten Bilder, die wir zeigen, hast auch du noch nie gesehen, obwohl du oft hier warst. Wir hatten sie auf dem Dachboden eingelagert …«

Sie unterbrach ihn. »Es geht doch nicht um die Bilder, Mo. Die sind großartig, ich habe mir einige davon angesehen, aber ich kann mich nicht darauf konzentrieren.«

Er sah sie ratlos an.

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