
359 – Wer sagt dir, dass es Liebe ist?
»So, das wäre geklärt!« Viola von Hartenstein beendete ihr Telefongespräch mit einem Knopfdruck und lächelte triumphierend. »Sie haben genau so reagiert, wie ich erwartet habe: Natürlich soll ich dich mitbringen zu Natalias Verlobung, Alex. Sie wären entzückt, dich kennenzulernen, hat ihr Vater gesagt.«
Alexander von Rackwitz, erst vor einigen Wochen nach Deutschland zurückgekehrt, machte noch immer ein zweifelndes Gesicht. »Sie wollten vielleicht nur höflich sein, Viola, und mochten dir deine Bitte nicht abschlagen.«
»Da kennst du aber Natalias Eltern schlecht! Die sind ziemlich geradeaus und sagen eigentlich immer, was sie denken. Also, hör auf, dir darüber Gedanken zu machen. Du begleitest mich am Samstag, damit ist der Fall erledigt.«
Er seufzte. »Es ist mir zwar unangenehm, dass ich mich praktisch selbst einladen musste …«
Viola unterbrach ihn. »Hast du doch gar nicht! Ich war das, und mir macht das nichts aus.«
»Es ist mir trotzdem unangenehm.«
»Unangenehm für mich ist, dass ich Natalias zukünftigen Mann nicht mag«, stellte Viola fest.
»Was gefällt dir nicht an ihm?«
»Wahrscheinlich habe ich nur Vorurteile oder ich bin sauer, weil er mir meine beste Freundin wegnimmt.