317 – Nach dem großen Feuer
»Du bist ein solcher Sturkopf!« sagte Barbara Gräfin von Bingen zornig zu ihrem Sohn Ferdinand. »Beatrix stammt aus bester Familie, sie ist schön, weiß sich zu benehmen und…«
»… sie hat kein Herz«, beendete Ferdinand den Satz seiner Mutter. »Jedenfalls wirkt sie bisher so. Aber ich bin schließlich mit euch hierher nach Sternberg gereist, um sie besser kennenzulernen – oder etwa nicht? Also wirf mir nicht vor, daß ich stur bin, Mama. Ich tue mein Bestes.«
»Sag du doch auch einmal etwas«, bat Barbara ihren Mann Johannes, der sich die heftige Diskussion zwischen Mutter und Sohn bisher schweigend angehört hatte.
»Ich denke, wir warten den heutigen Abend ab«, erwiderte dieser diplomatisch. »Ferdinand wird Zeit haben, mit Beatrix zu reden und danach seine Meinung über sie vielleicht ändern.«
»Das wird er nie im Leben tun!« rief die Gräfin. »Was das betrifft, Johannes von Bingen, da ist er ganz dein Sohn!«
»Eins würde mich interessieren«, warf Ferdinand ein, bevor die Stimmung noch gespannter wurde. »Warum habt ihr mir nicht vorgeschlagen, Beatrix’ Schwester Flora zu heiraten?«