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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
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291 – Das Testament der alten Dame

Nr.: 291
Veröffentlichung: 15. Februar 2022
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Viola Maybach
Artikel-Nr.: 9783740990497
»Sie mag mich nicht«, sagte Teresa von Birkenfeld nachdenklich. »Ich habe keine Ahnung, warum das so ist, Ferdi – aber deine Oma kann mich nicht ausstehen.« Ferdinand von Barckhausen, der sie in den Armen hielt, hätte ihr gern widersprochen, die Absolutheit ihrer Aussage ein wenig abgemildert, doch er brachte es nicht fertig, ihr etwas vorzumachen, denn die traurige Wahrheit war: Seine Großmutter Amalia von Barckhausen war der einzige Mensch, den er kannte, der sich von Teresas Charme, ihrer Schönheit und ihrer bezaubernd natürlichen Art nicht hatte einnehmen lassen. Amalia war im Umgang mit Teresa so kühl und unnahbar wie bei ihrer ersten Begegnung, und längst hatte er es aufgegeben, ernsthaft darauf zu hoffen, dass sich daran noch etwas ändern könnte. Teresa war kein zweites Mal mit ihm in Amalias eleganter Villa gewesen. »Das eine Mal reicht mir, Ferdi. Wenn wir uns auf neutralem Terrain begegnen sollten, ist es vielleicht nicht ganz so schlimm«, hatte sie ihm erklärt. Aber es war eigentlich jedes Mal schlimm gewesen – ob bei einem zufälligen Treffen im Museum oder auf dem Geburtstagsfest einer gemeinsamen Bekannten: Amalias Gesichtszüge waren bei Teresas Anblick regelmäßig vereist, sie hatte sich abrupt abgewandt und es kaum über sich gebracht, der jungen Frau wenigstens die Hand zu geben und ein paar unverbindliche Sätze zu ihr zu sagen. »Hat sie mal was zu dir gesagt?«, wagte sich Teresa vorsichtig weiter vor. »Ich meine, warum sie mich nicht leiden kann?« »Kein Wort«, erklärte Ferdinand. Das war die reine Wahrheit. »Ich habe versucht, sie zu fragen, aber sie stellt sich dann einfach taub, das kann sie ziemlich gut. Und eigentlich kann ich mir auch nicht vorstellen, warum sie dich nicht mögen sollte. Ich weiß, sie verhält sich so, aber es kommt mir absurd vor. Wie kann man dich nicht mögen?«

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