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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
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215 – Seine große Stunde

Nr.: 215
Veröffentlichung: 9. Oktober 2018
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Viola Maybach
Artikel-Nr.: 9783740934781
»Soll ich mitkommen, Ruth?«, hatte Mona von Eherdingen ihre Tochter gefragt. »Nein, ich mache das lieber allein«, hatte Ruth geantwortet, und nun stand sie vor dem öffentlichen Gymnasium von Sternberg und wartete auf vier Teenager, die sie nicht kannte. Das heißt, sie wusste, wer die vier waren, die jedoch wussten nichts von ihr. Oder fast nichts, einer von ihnen hatte sie immerhin schon einige Male gesehen und ihr zugenickt. Das war Konrad von Kant gewesen, wenn er Charlotte abgeholt hatte. Ihr Mund war trocken, fast wünschte sie sich nun doch, ihre Mutter wäre hier und könnte ihr helfen zu erklären, was sie gesehen und gehört hatte. Es war eine verzwickte Geschichte, beunruhigend und bedrohlich noch dazu. Sie wünschte sich meilenweit weg. Sie wünschte sich, sie hätte nichts gesehen und gehört. Sie hatte sich in der Schlossbergschule für den Nachmittag krank gemeldet. Es war nicht nötig gewesen viel zu sagen, die Lehrer hatten ihr sofort geglaubt, dass sie sich elend fühlte, so, wie sie aussah. Außerdem schwitzte sie trotz der Kälte, die seit zwei Tagen wieder herrschte. Frau von Farss, ihre Lieblingslehrerin, hatte gesagt: »Sie haben bestimmt Fieber, Ruth, legen Sie sich zu Hause sofort ins Bett.« Ruth war noch nie krank gewesen, sie hatte auch noch nie aus anderen Gründen gefehlt. Es wäre ihr nicht im Traum eingefallen, die Schule zu schwänzen, also hatte sie noch keine einzige Unterrichtsstunde versäumt. Dieses war also eine Premiere. Es schellte zum Schulschluss, unwillkürlich straffte sie sich, die Augen fest auf das Schulportal geheftet. Sie durfte die vier auf keinen Fall verpassen.

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