
195 – Ein moderner Froschkönig
»Das ist wirklich der Typ, der dich auf der Straße hat stehen lassen?«, fragte Anna von Kant fassungslos.
»Oh ja«, antwortete Xenia von Corin, »das ist er.«
Sie sahen dem Mann mit dem langen blonden Pferdeschwanz und dem dichten Bart nach, wie er sich gemächlich zusammen mit seiner Begleiterin entfernte.
»Und er ist genau so unverschämt gewesen wie gestern«, fuhr Xenia fort. »Er tut so, als hätte er ein Recht, hier zu sein, obwohl ich ihm gerade gesagt habe, dass er verschwinden soll. Letzten Endes ist es meine Entscheidung, wer hier sein darf und wer nicht. Mir gehören die Burg und das Gelände, ich kann es auch absperren, wenn ich will.«
Annas Mutter, Baronin Sofia, versuchte die Situation zu entschärfen, indem sie sagte: »Lasst uns fahren. Du wirst dir doch von dem Mann diesen schönen Tag nicht verderben lassen wollen, Xenia.«
»Du findest, ich soll ihn einfach weiter hier herumlaufen und womöglich auch noch die Burg besichtigen lassen, obwohl ich ihm gerade gesagt habe, dass er hier nicht erwünscht ist? Ich hasse es, wenn man mich nicht ernst nimmt. Und ich kann nur wiederholen, was ich schon gesagt habe: Er hat kein Recht, hier zu sein.«
»Das Gelände ist für Besucher geöffnet, also durfte er annehmen, dass das auch für ihn gilt. Er konnte ja nicht wissen, dass du die Eigentümerin bist. Vielleicht hat er dir das auch nicht geglaubt. Jeder könnte behaupten, das alles hier gehöre ihm.«
Xenia sah aus, als würde sie dem Mann und seiner Begleiterin am liebsten folgen, um die Sache klarzustellen.
Sofia wechselte