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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. "Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
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164 – Die schöne Charlotte

Nr.: 164
Veröffentlichung: 20. September 2017
Erscheinungsweise: alle 2 Wochen
Seitanzahl: 100
Autor: Viola Maybach
Artikel-Nr.: 9783740922108

»Etwas ist seltsam hier«, sagte Charlotte von Sedern zu ihrer Freundin Clarissa von Bouvet. »Seit Tagen habe ich das Gefühl, als würde ich beobachtet.« Sie stand an einem Fenster ihres großen Wohnzimmers in dem alten Gründerzeithaus, in dem sie sich eingemietet hatte, als sie nach Deutschland zurückgekehrt war. Sie würde vermutlich nicht hierbleiben, aber für den Augenblick gefiel es ihr. Überall standen Umzugskisten herum, sie war noch nicht dazu gekommen, alles auszupacken. Aber einige Bilder hingen immerhin an den Wänden, und die Sitzecke mit Sofa und Sesseln sah schon sehr gemütlich aus.

»Ein Verehrer bestimmt«, erwiderte Clarissa. »Das ist doch nichts Ungewöhnliches. Du hattest immer viele Verehrer, Charly.«

Sie sagte das ohne jeden Neid. Clarissa war nicht schön wie Charlotte, sie hatte nicht deren aufregende Figur, ihr ansteckendes Lachen, ihre lebhaft funkelnden Augen, die dichten hellbraunen Locken. Clarissa war die Unauffälligkeit in Person, aber sie war ein rundum glücklicher Mensch. Ihr Mann, Bernhard, sah ähnlich unauffällig aus wie sie: Sympathisch und klug, weder schön noch hässlich. Sie hatten sich gesucht und gefunden, zwei Kinder bekommen, ein Haus gebaut, und sie hofften, dass sie ihr unauffällig glückliches Leben noch lange führen konnten.

»Quatsch«, murmelte Charlotte. »Ich meine keinen Verehrer, ich meine eher ein …, ein allgemein seltsames Gefühl von Beobachtetwerden. Kennst du das nicht? Dieses Gefühl, dass dir auf Schritt und Tritt Blicke folgen, vielleicht sogar aus heimlich installierten Kameras?«

Clarissas Blick wurde besorgt. »Sag mal, fängst du jetzt an zu spinnen? Ist während deines Aufenthalts in Südamerika etwas passiert, das …« Sie brach ab.

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